Der 4. Advent im christlichen Glauben
Der 4. Advent ist ein besonderer Moment in der Adventszeit und markiert die finale Vorbereitung auf das Fest der Geburt Jesu Christi. Die Adventszeit, die mit dem ersten Adventssonntag beginnt, dient Christen als eine Zeit des Wartens, der Besinnung und der Hoffnung. Der 4. Adventssonntag fällt traditionell in die Woche vor Weihnachten und symbolisiert das letzte Licht, das die Dunkelheit durchbricht, bevor Christus, das Licht der Welt, geboren wird.
Am 4. Advent wird die vierte und letzte Kerze am Adventskranz entzündet. Jede Kerze hat eine spezifische Bedeutung, und die vierte Kerze wird oft als Symbol für Frieden angesehen. Während der Adventskranz ursprünglich eine protestantische Tradition war, wurde er in vielen christlichen Konfessionen übernommen. Der Kranz selbst, mit seiner runden Form und dem immergrünen Material, symbolisiert die Ewigkeit und das unendliche Leben, das Christus bringt.
In den liturgischen Feiern des 4. Advents liegt der Fokus häufig auf Maria, der Mutter Jesu. In der katholischen Kirche wird an diesem Tag oft das Evangelium von der Verkündigung des Engels Gabriel an Maria gelesen (Lk 1,26-38). Dieses Ereignis, bekannt als Verkündigung des Herrn, stellt den Moment dar, in dem Maria von ihrer Auserwählung erfährt, den Sohn Gottes zu gebären. Ihre Worte Mir geschehe nach deinem Wort gelten als Ausdruck tiefen Vertrauens in Gottes Plan.
Auch in anderen christlichen Traditionen steht Maria im Zentrum der Betrachtung. Sie wird als Symbol des Gehorsams, des Glaubens und der Demut verehrt. In vielen Kirchen werden während des Gottesdienstes Marienlieder gesungen, die ihre Rolle in der Heilsgeschichte betonen.
Der 4. Advent ist eine Zeit der letzten Vorbereitungen. Viele Gläubige nutzen diese Tage, um ihr Herz und ihre Gedanken auf die Ankunft Christi auszurichten. Das kann durch Gebet, den Besuch von Gottesdiensten oder das Lesen der Heiligen Schrift geschehen. Gleichzeitig ist es auch eine Zeit, um Werke der Nächstenliebe zu vollbringen, inspiriert von der Botschaft des Evangeliums.
In einigen christlichen Gemeinschaften gibt es Traditionen wie die Rorate-Messen, die oft frühmorgens im Kerzenlicht gefeiert werden. Sie sind dem Gedenken an Maria und der Erwartung des Messias gewidmet. Solche Messen unterstreichen die Stille und das Warten, die die Adventszeit prägen.
Die vier Adventskerzen repräsentieren auch die vier Jahrtausende, die laut biblischer Tradition zwischen der Erschaffung der Welt und der Geburt Jesu Christi vergangen sind. Jede Kerze, die entzündet wird, bringt mehr Licht in die Welt und erinnert an die Verheißung Gottes, einen Retter zu senden.
Der 4. Advent lädt Christen dazu ein, sich auf das große Geheimnis der Menschwerdung Gottes vorzubereiten. Es ist eine Einladung, sich im Trubel der Vorweihnachtszeit auf das Wesentliche zu besinnen: die Liebe Gottes, die in Jesus Christus sichtbar wird.