Advent
Der Advent ist eine Jahreszeit, die in vielen westlich-christlichen Kirchen als eine Zeit des erwartungsvollen Wartens und der Vorbereitung auf die Feier der Geburt Jesu am 25. Dezember betrachtet wird. Der Begriff kommt von dem lateinischen Wort ‚adventus‘ und bedeutet ‚Ankunft‘, eigentlich ‚adventus Domini‘ lateinisch für Ankunft des Herrn.
Die Adventszeit und ihre Feier haben sich im Laufe der Jahre von einem ernsteren, düstereren Charakter – einschließlich des Verzichts, wie in der Fastenzeit – zu einem fröhlicheren Ritual mit unterschiedlichen Leckereien, wie schokoladengefüllte Adventskalender gewandelt. Die vier Wochen vor Heiligabend sind eine glückliche Zeit – zumindest für diejenigen, die sich nicht allzu sehr mit den zunehmend hektischen und kommerziellen Aspekten dieser Jahreszeit beschäftigen.
Im deutschsprachigen Raum stellen viele Familien am ersten Adventssonntag – der vierte vor Weihnachten – einen Adventskranz zum Start der Adventszeit auf; einen Adventskranz mit seinen vier Kerzen, die nacheinander, eine für jede Adventswoche, angezündet werden. Viele traditionelle Familien versammeln sich an jedem Adventssonntag um den Kranz, um die nächste Kerze anzuzünden und Weihnachtslieder zu singen. Dies war in der Vergangenheit umso wichtiger, weil der Weihnachtsbaum in der Regel nur für eine besondere Offenbarung am Heiligabend reserviert war. Bis dahin sorgte der Adventskranz für den immergrünen Look und das Aroma im Haus.
Adventskalender
Der Advents- oder Weihnachtskalender begann als eine einfache Karte mit Papierrückseite. Auf der Vorderseite waren 24 Fenster, die beim Öffnen verschiedene Weihnachtssymbole und -szenen oder Versen aus der Bibel enthüllten. Diese Fenster oder kleinen Türen sollten an den 24 Tagen vor Heiligabend an jedem Tag einmal geöffnet werden. Das größte Fenster ist für den 24. Dezember reserviert und bietet meist einen Blick auf die Krippe. Heute ist die beliebteste Version dieses Kalenders eine mit Süßigkeiten gefüllte Variante. Statt bloßer Bilder öffnen sich die Fenster, um Schokoladenstücke, die wie Sterne, Tannen und andere Weihnachtssymbole geformt sind, zu enthüllen.
Natürlich gibt es noch viele andere germanische Weihnachtsbräuche. So ist es zum Beispiel ein echter Genuss, auf den jährlichen Weihnachtsmärkten in Deutschland – der berühmteste ist der Nürnberger Christkindlesmarkt – alle Weihnachtsleckereien zu sehen, zu probieren und zu riechen, vom Lebkuchen bis zum Stollen. Marzipan, hergestellt aus Mandeln und Zucker, ist ebenfalls ein deutscher Genuss. Und das Aroma von Glühwein erwärmt noch bevor man den Glühwein trinkt.
Auf jeden Fall ist die Adventszeit eine besondere, farbenfrohe, aber vor allem besinnliche Zeit, die die Gelegenheit bietet, an der alten Sehnsucht nach dem Kommen des Messias teilzuhaben und für seine Wiederkunft wachsam zu sein.
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